Große Panoramafenster, zwei Balkone und ein fantastischer Ausblick – doch das eigentliche Wunder passiert im Inneren: Statt weißer Wände und austauschbarer Möbel setzte die Besitzerin auf charakterstarke Vintage-Stücke und mutige Farben. Entstanden ist ein unverwechselbarer Mix aus Vergangenheit und Gegenwart, der sich wie ein maßgeschneidertes Zuhause anfühlt.
Noch vor wenigen Jahren sah es hier ganz anders aus: verblasste Tapeten, abgenutztes Parkett, stellenweise gelöster Linoleum und eine Küche mit Folienfronten. Als Interior-Designerin beschloss die Eigentümerin, die Geschichte der Wohnung zu bewahren – und sie gleichzeitig in die Gegenwart zu holen.




Von „Vorher“ zu „Wow“
Die Wohnung war ein klassisches Zeitzeugen-Interieur: vergilbte Tapeten, müdes Parkett, provisorische Küchenfronten. Mit einem klaren Konzept verwandelte die Designerin die Räume in einen zeitgemäßen, wohnlichen Rückzugsort – ohne die Seele des Hauses zu verlieren.
Vintage mit Biografie
Viele Möbel haben Geschichte: Stühle aus den 1920ern stammen aus Kleinanzeigen, ein Schaukelstuhl aus den 1960ern ist ein Erbstück. So entsteht ein spannender Stilmix über Jahrzehnte hinweg – authentisch statt „auf alt gemacht“.


Die Zonierung gelingt über Bodenmaterialien: Fliesen im Entrée treffen auf warme Wandtöne in Terracotta. Insgesamt bietet die Wohnung 74 m² bei fast drei Metern Deckenhöhe – ein Geschenk für Proportionen und Licht.


Farbkonzept mit Haltung
Ocker, Terracotta, Oliv, Grau, Schwarz sowie Nuancen von Braun und tiefem Gelb ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Räume. Mut beweist vor allem die Küche: Statt Creme und Weiß fiel die Wahl auf ein edles Orange mit rötlich-braunem Unterton – überraschend zeitlos und erstaunlich harmonisch.


Living: Licht, Blick, Leichtigkeit
Herzstück ist das neue Panoramafenster, das die frühere Balkon-Tür-Kombination ersetzt. Mehr Tageslicht, größere Weite – und eine flexible Nutzung: Der Esstisch kann aus der Küche wandern, ohne stilistische Brüche zu erzeugen.




Schlafzimmer: Magazin-Look statt Müdemodus
Der ehemals angeschlagene Boden wirkt jetzt wie aus dem Lookbook, Accessoires und Textilien greifen die warme Palette auf und schaffen eine behagliche, ruhige Atmosphäre.



Arbeitszimmer: eine Prise 70er
Der Homeoffice-Bereich bewahrt bewusst den Spirit der 1970er – mit warmen Hölzern, klaren Linien und grafischen Akzenten.

Bad & WC: Mut zur Farbe
Auch die Nasszonen setzen auf starke Töne: Im Bad sorgen satte Nuancen und clevere Stauraumlösungen für Hotel-Feeling im Alltag. Im WC spielen vier Abstufungen einer Palette zusammen – mit Burgunder als Tiefe und Grau bis Blau-Grau als ruhiger Bühne.



Fazit: Eine Wohnung als feiner Epochenmix – respektvoll gegenüber der Vergangenheit, konsequent im Heute. So entsteht ein Zuhause, das im 21. Jahrhundert nicht nur funktioniert, sondern berührt.
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